Museum for Touch – Museen durch taktile Modelle zugänglich machen

Company / University:

The University of Sidney

Designer:

Dagmar Reinhardt

Museen sind Orte, an denen wir Geschichten über die Menschheitsgeschichte, Kultur, Kunst und Natur erfahren. Sie bewahren wertvolle Objekte – Gemälde, Werkzeuge, Fossilien, Skulpturen – auf, die uns helfen zu verstehen, woher wir kommen und wie sich die Welt um uns herum entwickelt hat. In den meisten Museen sind diese Objekte jedoch sicher hinter Glas oder in Regalen untergebracht, um sie vor Beschädigungen zu schützen. Besucher können sie betrachten, aber nicht anfassen. Dieser Ansatz trägt dazu bei, zerbrechliche oder wertvolle Gegenstände für zukünftige Generationen zu schützen, schafft aber auch Barrieren. Für blinde oder sehbehinderte Menschen (B.u.S.b.) kann es schwierig oder sogar unmöglich sein, Museen in vollem Umfang zu erleben.

Das Museum for Touch entwickelt taktile Modelle von Museumsobjekten, um Barrieren für blinde und sehbehinderte Menschen zu beseitigen. Durch 3D-Scanning und -Druck werden realistische, haptische Nachbildungen geschaffen, die ein umfassenderes Museumserlebnis ermöglichen. Das Projekt arbeitet kollaborativ mit Betroffenen und setzt auf universelles Design, um für alle Besucher ein zugänglicheres und ansprechenderes Umfeld zu schaffen. Die entwickelten Modelle, inklusive taktiler Karten und Hyperartefakte, werden online kostenlos zur Verfügung gestellt, um die Inklusion in Museen weltweit zu fördern. Das Projekt hinterfragt traditionelle Museumskonzepte und plädiert für ein multisensorisches Erlebnis, das alle Sinne einbezieht.

Im Museum for Touch geht es letztlich darum, neu zu definieren, was ein Museum sein kann. Es ist eine Vision vom Museum nicht nur als Ort zum Betrachten, sondern als Ort zum Fühlen, Zuhören, Bewegen und gemeinsamen Erkunden.

Durch Zusammenarbeit, Technologie und das Bekenntnis zum universellen Design trägt das Museum for Touch dazu bei, die Zukunft der Museen zu gestalten. Es ist eine Zukunft, in der niemand ausgeschlossen wird, in der der Zugang nicht nachträglich berücksichtigt wird und in der jeder Besucher, unabhängig davon, wie er sich in der Welt zurechtfindet, erkunden, lernen und sich inspirieren lassen kann.